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Azubis bauen Ladestation für Mobilgeräte als Europa-Projekt

02.04.2025

Zehn Auszubildende der Berufe Feinwerkmechaniker und Elektroniker besuchten vom 23. März bis 2. April 2025 im Rahmen eines europäischen ERASMUS-Projektes unsere polnische Partnerschule Zespół Szkół Mechanicznych nr 1 (ZSM 1) in Krakau. Die Azubis lernten aber nicht nur die polnische Schule und das wunderschöne Krakau kennen, sondern arbeiteten mit polnischen Schülern gemeinsam intensiv am anspruchsvollen technischen Projekt „EDU-Charge 4.0“ zum Thema „Kommunikation“ und präsentierten abschließend die Ergebnisse.

Auf einer Stadtführung und beim Bowling konnten die binationalen Projektteams ihre jeweiligen Partner besser kennenlernen. Auch der gemeinsame Besuch des Salzbergwerkes in Wieliczka (Weltkulturerbe) beeindruckte die Teilnehmer. Ein Besuch in der wunderschönen Natur der Hohen Tatra informierte die Gruppe über die Kultur der dort beheimateten Minderheit der Goralen.

Nach einem kurzen Rundgang durch die Partnerschule ZSM 1 machten sich die Jugendlichen an die Realisierung des technischen Projektes. Vielerlei Tätigkeiten waren zu koordinieren und untereinander abzustimmen: Vorbereitung der Blech- und Holzelemente anhand von technischen Zeichnungen und Stücklisten, Programmierung und Montage der elektronischen Komponenten mit der anschließenden Inbetriebnahme. Hierbei konnten die Jugendlichen eigene Ideen einbringen und umsetzen. All diese Arbeiten standen unter der besonderen Herausforderung der ungewohnten Kommunikation in englischer Sprache. Dies brachte die Erfahrung mit, wie wichtig eine sinnvolle Arbeitsplanung ist und dass zum Gelingen eines Projektes teamübergreifende Kommunikation und Kooperation unerlässlich sind.

Am Ende hatte sich der Einsatz der Azubis gelohnt und die polnische Schule kann sich über eine Ladestation für Mobilgeräte freuen, die das induktive und kabelgebundene Laden ermöglicht und somit als Treffpunkt der Schüler genutzt werden kann.

Eine Besichtigung in der Dauerausstellung zum Thema „Krakau – Die Okkupationszeit 1939-1945“ im Gebäude der ehemaligen Emaillefabrik von Oskar Schindler stimmte alle Teilnehmer auf die bitteren Momente der jüngeren Geschichte ein. Dem folgte ein Höhepunkt ganz anderer Art beim Besuch des Konzentrations- und Massenvernichtungslagers Auschwitz-Birkenau, der uns die dunklen Seiten unserer Geschichte vor Augen führte und für die Grausamkeiten sensibilisierte, die von Menschen an ihren Mitmenschen verübt wurden. In den anschließenden Diskussionen, in denen Lehrer wie Schüler die Eindrücke emotional verarbeiteten, zeigte sich der hohe Grad an Betroffenheit einerseits, aber auch die beschämende Einsicht, dass die Menschheit scheinbar bis heute nur wenig aus der Geschichte gelernt hat. Auschwitz berührt auch heute noch – emotional und rational – und darf nicht vergessen werden!

Bei der Abschlusspräsentation der deutsch-polnischen Arbeitsgruppen waren die Jugendlichen mit großem Eifer bei der Sache und zeigten ein hohes Maß an Methoden-, Sprach- und Fachkompetenz.

Wir bedanken uns bei den vielen betreuenden polnischen Lehrkräften für ihren unermüdlichen Einsatz und ihre stets offene und herzliche Art, die den Austausch zu einem Besuch bei Freunden werden ließen. Ein besonderer Dank geht an Alicja Grzywaczyk für die intensive und hervorragende Organisation des Rahmenprogramms, an den stellvertretenden Schulleiter Waldemar Nowak für die aufwändige Betreuung des Technik-Projektes sowie an die Schulleiterin Barbara Szymoniak als langjährigen und unermüdlichen Motor der Begegnungen zwischen der BBS1 und ZSM1.

Ein Dankeschön geht auch an die Ausbildungsbetriebe der deutschen Teilnehmer, die ihren Azubis diese internationale Erfahrung als Vorbereitung auf ihre berufliche Zukunft ermöglicht haben. Die Begegnung hat die Jugendlichen in vielen Belangen reifen lassen.

Dieses ERASMUS+ – Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Union finanziert. Außerdem bedanken wir uns beim Deutsch-Polnischen Jugendwerk DPJW und den Fördervereinen der beiden Schulen für deren Förderung.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Auszubildenden viel Gemeinsames entdeckten und sich schon jetzt auf den für Mai geplanten Gegenbesuch ihrer polnischen Partner in Mainz freuen. Dann gilt es erneut die europäische Idee zu bekräftigen und das Motto unseres Austauschs zu (er)leben, denn „Europa lebt vom Mitmachen“.

Von: Rebecca Schuberth, Sabina Homann-Grabbe und Frank Wiß