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Hola Valencia

03.04.2025

… du Fast-Millionenstadt am Mittelmeer, du offizielle „Green City“ mit deinem perfekt ausgebauten Radwegesystem und dem gut getakteten ÖPNV.

Bei dir durfte ich im März für fünf Tage an einer Fortbildung zu Künstlicher Intelligenz und der Zukunft des Lernens teilnehmen. Gemeinsam mit neun anderen Europäerinnen und Europäern aus Italien, Slowenien, der Schweiz, Kroatien, Belgien und Deutschland erprobte ich unterschiedliche KI-Apps, wobei immer die Nützlichkeit für unseren individuellen Unterricht im Vordergrund stand. Einige Apps zeigten uns, wie wir Unterrichtsreihen schnell planen können, Arbeitsblätter und Quizze sowie interaktive Videos erstellen oder Bewertungsraster für unterschiedliche Leistungen generieren können. Eine App, mit der Bilder generiert werden, zeigte mir zum Beispiel, wie KI im Sprachenunterricht eingesetzt werden kann, da differenzierte Sprachkompetenz geschult werden kann, wenn es darum geht, mit geeigneten Prompts bestimmte vorgegebene Bilder zu generieren.

Es ging nicht darum, am Ende möglichst viele Apps zu beherrschen, sondern darum ein paar Apps zu finden, die wir für unseren Unterricht oder unsere Unterrichtsvorbereitung als praktikabel, bereichernd und sinnvoll erachten. Mir wurde klar, dass ich zunächst eine gute Portion Zeit in die Übung mit den einzelnen Werkzeugen investieren muss, bevor die Nutzung für mich zur Zeitersparnis führt.

Dass die Ergebnisse der Befragung von KI immer kritisch hinterfragt werden müssen, ist klar. Wir erarbeiteten eine Liste mit Dingen, die im Umgang mit KI berücksichtigt werden müssen von „Achte auf den Ton, in dem du Fragen formulierst“ über „verifiziere die Ergebnisse der KI“ bis zu „betrachte KI als Helfer, nicht als Ersatz für dich“. Außerdem überlegten wir uns Aufgaben für Schülerinnen und Schüler, die sie NICHT mit KI lösen können, wie zum Beispiel Diskussionen führen, gegenseitiges Feedback geben, persönliche Erfahrungen und Gefühle schildern.

Der Kurs bot uns Teilnehmerinnen auch die Gelegenheit zum Austausch über Arbeitsbedingungen und Erfahrungen mit Technik, wie zum Beispiel MS Teams. Ein Stadtrundgang vermittelte Historisches und lenkte unsere Aufmerksamkeit auf Street-Art. Die kulinarische Spezialität Valencias, die Paella, genossen wir gemeinsam.

Als ich am 8. März in Valencia angekommen war, lag die Mainzer Fassenacht nur wenige Tage zurück. Überrascht stellt ich fest, dass in Valencia an vielen Orten in der Stadt mehrere Meter hohe Figuren aus Pappmaché aufgestellt worden waren. Größere Nachbarschaften legen alljährlich Geld zusammen und gestalten diese Monumente, mit denen auf politische oder soziale Probleme hingewiesen wird. Insofern erinnerten mich die Monumente an die Motivwagen der Meenzer Fassenacht. Am 15. März, spätabends, wurden diese Monumente in Valencia alle kontrolliert abgebrannt. Die Valencianer hoffen, dass sich die angeprangerten Probleme damit in Luft auflösen. Begleitet wird das Spektakel von Feuerwerk, weniger Raketen, sondern eher Böllern. So soll auch akustisch das Böse vertrieben und dem Frühling der Weg bereitet werden.

Nach einer Woche hieß es Hasta la Vista, denn es gibt noch so viel zu sehen, ich komme bestimmt wieder!

Von: Petra Schlüter