Kfz-Azubis besuchen Krakau

22.03.2023

Zehn Kfz-Auszubildende besuchten für eine Woche unsere polnische Partnerschule Zespół Szkół Mechanicznych nr 1 (ZSM 1) in Krakau. Die Azubis lernten aber nicht nur die polnische Schule und das wunderschöne Krakau kennen, sondern arbeiteten mit polnischen Schülern gemeinsam am Kfz-Thema „Klimaanlage“ und präsentierten die Ergebnisse. Zudem absolvierten die Auszubildenden ein zweitägiges betriebliches Praktikum.

Auf einer von den polnischen Austauschpartnern organisierten Stadtrallye am ersten Tag konnten die binationalen Projektteams nicht nur die Stadt Krakau mit ihren beeindruckenden Sehenswürdigkeiten sondern auch ihre jeweiligen Partner besser kennenlernen.

Am nächsten Tag sahen unsere Auszubildenden im Rahmen eines kurzen Rundgangs die Partnerschule ZSM 1 mit ihrer guten Ausstattung, ehe sie gemeinsam mit den polnischen Schülern die Funktionsweise einer Kfz-Klimaanlage erarbeiteten. Dabei galt es neben den fachlichen Anforderungen auch die sprachlichen Hürden zu meistern. Die Schüler lernten die Bedeutung der englischen Sprache als gemeinsame Basis kennen.

Es folgten zwei spannende Tage der betrieblichen Praktika in drei Mercedes-Betrieben, die unsere Schüler ausnahmslos als bereichernd empfanden. Auch wenn vieles anders ist als bei uns, waren doch die Abläufe vertraut und die Azubis konnten ihr in den Ausbildungsbetrieben erworbenes Wissen praktisch anwenden. Auch hier erfolgte die Kommunikation überwiegend auf Englisch.

Eine Besichtigung in der Dauerausstellung zum Thema „Krakau – Die Okkupationszeit 1939-1945“ im Gebäude der ehemaligen Emaillefabrik von Oskar Schindler stimmte uns auf die bitteren Momente der jüngeren Geschichte ein. Dem folgte ein Höhepunkt ganz anderer Art beim Besuch des Konzentrations- und Massenvernichtungslagers Auschwitz-Birkenau, der uns die dunklen Seiten unserer Geschichte vor Augen führte und für die Grausamkeiten sensibilisierte, die von Menschen an ihren Mitmenschen verübt wurden. In den anschließenden Diskussionen, in denen Lehrer wie Schüler die Eindrücke emotional verarbeiteten, zeigte sich der hohe Grad an Betroffenheit einerseits, aber auch die beschämende Einsicht, dass die Menschheit scheinbar bis heute nur wenig aus der Geschichte gelernt hat. Auschwitz berührt auch heute noch – emotional und rational – und darf nicht vergessen werden!

Am vorletzten Tag stand die Abschlusspräsentation der vier deutsch-polnischen Arbeitsgruppen zu den von ihnen recherchierten Themenbereichen an. Die Jugendlichen waren mit großem Eifer bei der Sache und zeigten ein hohes Maß an Methoden- und Fachkompetenz.

Natürlich darf aber neben der Arbeit auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Beim gemeinsamen Bowling und Flippern kam es zum ungezwungenen Austausch unter den Jugendlichen.

Aber auch die Besichtigung der Salzmine Wieliczka als UNESCO-Welterbe bleibt den Jugendlichen in positiver Erinnerung.

Wir bedanken uns bei den vielen betreuenden polnischen Lehrkräften für ihren unermüdlichen Einsatz und ihre stets offene und herzliche Art, der den Austausch zu einem Besuch bei Freunden werden ließ. Ein besonderer Dank geht an Alicja Grzywaczyk für die intensive und hervorragende Organisation den Rahmenprogramms, beim stellvertretenden Schulleiter Waldemar Novak für die gute Organisation des Betriebspraktikums sowie an die Schulleiterin Barbara Szymoniak als langjährigen und unermüdlichen Motor der Begegnungen zwischen der BBS1 und ZSM1.

Unterstützt wurde die Schülerbegegnung durch Mittel des deutsch-polnischen Jugendwerks, den Partnerschaftsverband Rheinland-Pfalz/4er-Netzwerk e.V., den Erich-Schott-Fonds und unseren Förderverein.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Auszubildenden viel Gemeinsames und Verbindendes entdeckten und sich schon jetzt auf den für Sommer geplanten Gegenbesuch ihrer polnischen Partner in Mainz freuen. Dann gilt es erneut die europäische Idee zu bekräftigen und das Motto unseres Austauschs zu (er)leben, denn „Europa lebt vom Mitmachen“.

Von:

Sabina Homann-Grabbe, OStR´

Frank Wiß, StD