EDU-Arcade 4.0: Azubis bauen europäisches Technik-Projekt

19.03.2024

Neun technische Auszubildende besuchten vom 6. bis 16. März 2024 im Rahmen eines europäischen ERASMUS-Projektes unsere Partnerschule Střední průmyslová škola Emila Kolbena (SPS) im tschechischen Rakovník. Die Azubis arbeiteten mit tschechischen Schülern gemeinsam intensiv an einem anspruchsvollen mechatronischen Projekt und präsentierten abschließend die Ergebnisse.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde waren unsere Auszubildenden im Rahmen eines Rundgangs in der Schule vor allem von der hervorragenden technischen Ausstattung begeistert. Anschließend wurde von den betreuenden Lehrkräften das technische Projekt vorgestellt: der Bau eines mechatronischen Spieles mit dem Namen „EDU-Arcade 4.0“. Vielerlei Tätigkeiten waren hierbei zu koordinieren und untereinander abzustimmen: Der Bau des Gehäuses, die Programmierung, die Gesamtkonstruktion und der Materialbedarf.

Diese Tätigkeiten aus dem realen Arbeitsleben stellten die Jugendlichen teilweise vor große Herausforderungen, die sie aber gemeinsam durch engagierten Einsatz meisterten. Zahlreiche Ideen wurden entwickelt, bewertet, zum Teil verworfen und verbessert.

Die Azubis aus vier verschiedenen Ausbildungsberufen konnten ihre individuellen Fachkenntnisse einbringen und verbessern: Für das Projekt mussten etliche Bauteile mit CAD konstruiert und anschließend mit 3D-Druck bzw. auf der Laserschneidemaschine gefertigt sowie elektronische Steuerungen entwickelt und programmiert werden. Außerdem waren auch zahlreiche handwerkliche Tätigkeiten mit hoher Präzision für das Gelingen des Projektes erforderlich.

Zum Schluss stand dann noch die Inbetriebnahme auf dem Plan. Und das alles unter der besonderen Herausforderung der ungewohnten Kommunikation in englischer Sprache und des hohen Zeitdruckes. Dies brachte die Erfahrung mit, wie wichtig eine sinnvolle Arbeitsplanung ist und, dass zum Gelingen eines Projektes auch mal Überstunden erforderlich sind. Doch am Ende hatte sich der Einsatz gelohnt und beide Schulen können sich bald über ein mechatronisches Geschicklichkeitsspiel freuen, das sicher großes Interesse in den Schulgemeinschaften wecken wird.

Auch bei der Abschlusspräsentation der deutsch-tschechischen Arbeitsgruppen vor geladenen Gästen waren die Schüler mit Eifer bei der Sache und zeigten solide Methoden-, Sprach- und Fachkompetenz. Im Vordergrund der Begegnung stand der Austausch unter den Jugendlichen aus beiden Ländern, der neben der gemeinsamen Arbeit auch bei Freizeitaktivitäten wie Bowling oder Minigolf vertieft wurde.

Bei einem Stadtrundgang im wunderschönen Prag ergänzten die Jugendlichen die Eindrücke durch vorbereitete Referate über die Historie des Landes, über Franz Kafka und den Bildhauer David Černý, der mit seinen provokanten Werken in der Stadt extrem präsent ist. Besonders die John-Lennon-Mauer und der Blick in den Garten der deutschen Botschaft, von der aus 1989 die Initialzündung für die deutsche Wiedervereinigung ausging, waren beeindruckend.

Wir bedanken uns bei den vielen betreuenden tschechischen Lehrkräften für ihren unermüdlichen Einsatz und ihre stets offene und herzliche Art, die den Austausch zu einem Besuch bei Freunden werden ließen. Ein besonderer Dank geht an Petra Píclová für die intensive und hervorragende Organisation des Rahmenprogramms und die Kollegen Jaroslav Redl, Václav Krob und Petr Lelovski für die aufwändige Organisation des Technik-Projektes sowie an den Schulleiter Jan Jirátko für die gute Zusammenarbeit.

Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Außerdem bedanken wir uns beim Partnerschaftsverband Rheinland-Pfalz/4-er Netzwerk und dem Förderverein unserer Schule für deren Förderung.

Auch mit diesem Projekt konnten wir erneut die europäische Idee bekräftigen unter dem Motto unseres Austauschs „Europa lebt vom Mitmachen“.

Von: Ibrahim Gülsever, Sabina Homann-Grabbe und Frank Wiß